Dann vermaß ich die Schienen unter verschiedenen Bedingungen wie sie auf Druck
nachgaben und fand heraus das die Kugellagerschienen viel zu viel Spiel hatten.
Auch wäre der mittlere Teil der Schienen zu schwierig zu montieren gewesen, also
musste ich dieser Idee aufgeben.
Ich fand bessere Schienen unter einer Platte für Computertaststuren in einen Schreibtisch. Das war auch nicht ganz genau was ich benötigte, aber nahe Dran.
Beide Hälften der Scheinen hatten Montagelaschen. Die Laschen für die äußeren
Teile der Schienen waren Punkt geschweißt. Die meisten der Schweißpunkte
konnte ich ausbohren, um die Befestigungslaschen zu entfernen ohne die Schienen
zu verbiegen
Nach dem aufbohren der Schweißpunkte habe die Bleche abgebrochen in dem ich sie im Schaubstock einklemmte, die Schienen hin und her bewegte und sich das Blech löste.
Die inneren Befestigungsbleche der Schienen habe ich mit einem Dremel
abgetrennt. Davon habe ich leider kein Foto.
Als nächstes bog ich die Schienen ein klein bisschen damit die Kugellager
strammer laufen, in dem ich sie im Schraubstock etwas einklemmte. Diese
Operation ist eine etwas pisselige Angelegenheit. Da die Schiene beim
zusammenpressen und entspannen zurückfedert, ist etwas mehr Druck auf die
Seiten erforderlich. Ich habe die Schienen geklemmt, entspannt und dann gesehen
wieweit die Kugeln in der neuen Passung laufen. Ich habe den Druck immer nur
wenig erhöht um sie nicht zu stramm einzustellen, da ein paralleles zurückdrücken
der Biegung sehr schwer gewesen wäre. Dieses wiederholte ich auf der ganzen
Länge der Schiene (immer nur auf Schraubstockbackenbreite), bis sie
einigermaßen spielfrei liefen.
Wie oben beschrieben besteht das Risiko bei dieser Prozedur das die Schienen zu stark verbogen werden. Aber falls sie so eine Maschine bauen wollen müssen sie sowieso ein zusätzliches Paar Schienen kaufen, da extra Kugeln benötigt werden und daher ist es kein Verlust falls Sie eine Schiene ruinieren.
Das Foto links zeigt die fertig geänderten Auszüge, zwei Schlitten mit Kugeln
bestückt. Mit zwei Schlitten besteht immer noch ein 15cm Verfahrweg ohne das die
Schlitten aus den Schienen kommen. Dieser Weg ist ausreichend für die
Langlochbohrmaschine.
Zum montieren der Schlitten musste ich neue Löcher bohren um sie mit
Senkkopfschrauben und Muttern auf der Platte zu befestigen, da die originalen
Punkte ja entfernt wurden.
Dieses Foto zeigt die fertig geänderten Schienen vor der Montage auf den Platten.
Die Befestigungsschrauben mussten vor dem zusammensetzen der Schienen
eingesetzt werden, da der Schlitten darüber fährt und ein nachträglicher Einbau
nicht möglich ist.
Noch eine fisselige Sache, da die Schrauben immer in den Schienen verkanten. Um dieses zu verhindern habe ich eine Mutter auf die Schrauben gedreht um den Schraubenkopf bündig zu halten. Diese entfernte ich wieder vor der Montage der Schienen auf den Platten.
Die Befestigungsschrauben werden von Muttern in der Gegenseite des Brettes
festegehalten. Diese sind in 18 mm tiefen Löchern versenkt. Sie sehen die Löcher
dafür im nächsten Foto.
Ein Teil der Vorbereitung war das entfernen der inneren Anschläge, so das ich die
Schienen öffnen konnte. Ohne Anschläge rutschen natürlich die Schlitten aus der
Führung. Eine kleine Holzschraube am Ende der Schiene fungiert als
Ersatzanschlag damit der Schlitten mit den Kugeln nicht aus den Führungen
wandert.
Es war äußerst kniffelig die Schienen zu montieren. Sie müssen in der richtigen
Reihenfolge zusammen gebaut werden um eine Funktion zu gewährleisten. Wenn
ich zum Beispiel das untere Brett zuerst mit Auszügen bestückt hätte, wäre es
unmöglich gewesen die oberen Schienen an dem mittleren Brett zu schrauben, da
ich nicht mehr an die Unterseite des mittleren Brettes gekommen wäre. Also,
musste ich zuerst beide Auszüge an der mittleren Multiplexplatte befestigen, erst
dann konnte ich die äußeren Platten montieren.
Das Foto oben zeigt eine der seitlichen Auszüge vor der Montage auf der Grundplatte. Die zwei Schrauben auf der Grundplatte funktionieren als Seitenanschläge. Eine größere Schraube im oberen Teil stößt gegen diese Schrauben.
Die Muttern sind noch an den Befestigungsschrauben an den Auszügen in diesem
Foto. Diese mussten vor der Montage noch entfernt werden.
Das Einsetzen der Schrauben in die Platten war schwierig. Die Schrauben waren
lose in den Schienen, doch mussten sie alle auf ihre Löcher treffen. Die
Schraubenlöcher entsprachen nun genau dem Schraubendurchmesser, so das sie
vorher alle genau positioniert werden mussten.
Dieses Foto zeigt den zusammengebauten Schiebetisch, der Fräsehalter ist hier
schon montiert. Es fehlen noch die Leisten zum verdecken der Schienen für den
Staubschutz.
In diesem Foto sehen Sie die Staubschutzleisten neben den Schienen.
Auch die Seiteanschläge sind installiert. Die Handknöpfe links und rechts arretieren die Anschläge, diese begrenzen den Verfahrweg der Maschine. Das Ende ist an der seitwärts fahrenden Mittelplatte der Schiebevorrichtung befestigt.
Ich muss zugeben das ich die Sache nicht vollends im voraus durchdacht hatte. So
war der einzig logische Platz für die Seitenanschläge vor der Schiebevorrichtung,
welches unter dem Arbeitstisch liegt.
Der Platz war etwas knapp an den Anschlägen. Wenn die Schiebevorrichtung ganz nach vorne und ganz an der Seite steht, überlappen sie die Arretierungsknöpfe. Deshalb konnte ich nicht die normalen Plastikbefestigungsknöpfe verwenden. Ich fertigte mir selber aus 10mm Sperrholz ein Halterad und versenkte eine Zahnmutter, damit war das Platzproblem gelöst, da das Feststellrad aus Holz viel flacher wurde.
Die Holzdrehknöpfe funktionieren gut. Ich werde wahrscheinlich in Zukunft mehr solche Haltemuttern verwenden, denn die Plastik-Drehknöpfe sind nicht billig. Außerdem haben die Hölzernen einen guten Grip.