Alois's pantograph inlay experimente

Hallo Matthias,

Durch Deinen Artikel "Guitar inlay experiments" mit Pat Hawley bin ich auf Deinen Pantographen aufmerksam geworden. Da ich in meiner Freizeit auch Archtopguitars baue möchte ich diese Möglichkeit auch ausprobieren.

Die ersten beiden Inlays habe ich Freihändig mit einem Dremel gefräst.


Mein erstes Inlay in einer Gitarre:


Den zweiten Versuch meines Inlays an einer "Teufelsgeige". Das ist ein bayerisches Rhythmusinstrument, einem Schlagzeug sehr ähnlich.


Bau des pantograph

Als erstes habe ich alle Teile vorbereitet und die Bohrpositionen markiert.

Meine erste Idee war einen Druckluftmotor zu verwenden, da ich schon wusste, dass mein Dremel keinen besonders guten Rundlauf hat. Für den Druckluftmotor hätte ein einfacher Führungsarm ausgereicht. Dennoch habe ich gleich das Material für eine stärkere Motorhalterung vorbereitet.



Nach dem Bohren die einzelnen Teile nach Deiner Anleitung verleimt.


Ich verwende Hartmetallfräser der Firma AS-Toolstore.de mit einem Schaftdurchmesser von 3,2 mm. Das sind die einzigen die ich finden konnte mit einem Fräserdurchmesser ab 0,3 mm. Ich fand im Internet keine günstigeren Fräser mit einem Schaftdurchmesser von 3mm. Leider hat der Druckluftmotor nur eine Spannzange für Ø 3 mm. Der Rundlauf war auch nicht so überzeugend, weshalb ich es doch erst mit dem Dremel versuchen wollte. Einen Ø 0,5 mm gibt es für 6,20 € und ab 0,8 mm kosten die nur noch 4 €.



Ich habe meine Vorlage fotografiert und mit Deinem Bigprint Programm vergrößert und verschiedene Kontraste ausprobiert.

Ich habe die Kontur vom Dremel abgenommen und auf ein Stück Esche übertragen und in den Führungsarm eingepasst.


Mein erster Versuch mit dem Dremel und einem Ø 0,8 mm Fräser. Schon nicht schlecht, aber das müsste noch besser gehen. Auch musste ich mehrmals Nachfräsen. Hier dachte ich, ich hätte eventuell etwas schräg fotografiert.



Der zweite Versuch mit dem Dremel und einem Ø 0,4 mm Fräser. Der Fräser ist leider während der Bearbeitung gebrochen, das Ergebnis sah aber schon sehr vielversprechend aus. Ich habe anschließend den Rundlauf meines Dremel's gemessen. Es kann natürlich an meinen alten Aluminium Spannzangen liegen, aber ich hatte einen Rundlauffehler von 0,2 mm. Das sind schon 50% von meinem Fräser und damit eindeutig zu viel.




Ich hab mir also einen Proxxon Micromotor IBS/E für 68 € besorgt. Dieser hat Stahlspannzangen und einen Rundlauf von 0,03 - 0,05 mm. Auch hier habe ich die Kontur vom Motor in eine Platte eingepasst. Aber dieses Mal mit einer zusätzlichen Möglichkeit zur Höhenverstellung.

Um eine falsch Montage zu vermeiden, wurden die verschiedenen Einbauzustände mit dem Maßstab gekennzeichnet.


Ich habe also die Vorlage nochmals Fotografiert, dieses Mal aus kurzer Distanz und möglichst direkt von oben. Außerdem verwendete ich jetzt als Unterlage als Maßstab Kariertes Papier mit 5 mm Raster. Beim diesem Versuch musste ich erneut viel Nachfräsen.



Ich hatte zwei Fehler gemacht! Erstens das Inlay in zu kurzer Distanz fotografiert. Man erkennt die Verzerrung an den gekrümmten Linien in bild links (Die schwarz nachgezeichneten linien sind gerade). Zum zweiten habe ich den Ausdruck nur in eine Richtung nachgemessen und korrigiert. Beim Nachmessen habe ich einen Längenunterschied von 60,5 mm statt 60 mm festgestellt.


Also nochmals mit größerem Abstand und mit korrigierten Werten fotografiert. Dieses Mal musste ich fast nichts Nachfräsen. Ich habe immer etwas über die Vorlage hinaus gefräst, um es leichter einführen zu können und damit die Fugen mit Kleber ausgefüllt werden. Beim letzten Versuch hat die Führung etwas gehakt und ich habe auch nicht die Sorgfalt walten lassen wie bei den vorherigen Versuchen. Also ich bin mit dem Ergebnis vollauf zufrieden und kann deinen Pantographen nur weiterempfehlen.


Eine andere Alternative zum Fotografieren ist mir leider etwas zu spät eingefallen. Mit einem Flachbettscanner kann ich ohne Verzerrung und schräger Perspektive die Vorlage einscannen und mit dem Bigprint Programm weiter bearbeiten.


Meine Perlmutteinlagen (mother of pearl) stelle ich mit einer Juwelierssäge aus gekauften Plättchen selbst her. Die Bohrungen habe ich mit einem Hartmetallbohrer Ø 0,5 mm für 4,30€ gebohrt, Hier gekauft

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